7. Treffen: IKEK Abschlussveranstaltung - 17.03.2016 im Bürgerhaus Weilmünster

7. Treffen: IKEK Abschlussveranstaltung - 17.03.2016 im Bürgerhaus Weilmünster

Erste Projekte sollen in der zweiten Jahreshälfte starten

Dorfentwicklung Abschlussveranstaltung des Ikek-Prozesses im Bürgerhaus Weilmünster

Die Bürger aus Weilmünster und den zwölf Ortsteilen wollen in den kommenden acht Jahren ihren „Flecken im Grünen“ zukunftsfähig gestalten, und zwar mit Hilfe des integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK). Auf 158 Seiten haben die IKEK-Arbeitsgruppen ein Konzept erarbeitet, in dem die verschiedenen Projekte festgehalten sind. Das Konzept ist jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Der Startschuss des IKEK-Prozesses sei im Februar vergangenen Jahres gefallen und erreiche jetzt mit der Präsentation des Konzepts seinen vorläufigen Abschluss. Gleichzeitig bilde dies aber auch den Auftakt zur konkreten Umsetzung von Maßnahmen, sagte Bürgermeister Manfred Heep (parteilos). Die Dynamik und Begeisterung der Arbeitsgruppen habe ihn in den vergangenen Monaten beeindruckt, fügte er an und wünschte sich, dass die IKEK-Gruppe ihren Schwung mitnehme in die Umsetzungsphase. Die bis Ende 2023 laufende Dorfentwicklung bezeichnete er als Riesenchance für die Gemeinde und private Immobilieneigentümer.

Gabriele Walkenbach und Ulrich Wendt vom Planungsbüro Bischoff und Partner stellten abwechselnd die wesentlichen Punkte des 158 Seiten starken IKEK-Konzepts vor und wie es zu den Ergebnissen gekommen ist. Sie lobten die Resonanz auf die ersten Veranstaltungen und das Engagement der Teilnehmer bei den verschiedenen Ortsbegehungen, Arbeitsgruppentreffen und Foren. Herausgekommen sei ein Gesamtkonzept für die ganze Gemeinde mit insgesamt fünf Handlungsfeldern. Aus jedem Handlungsfeld stellten Wendt und Walkenbach jeweils das geplante Startprojekt vor.

Im Bereich „Siedlungsentwicklung“ liegt das Augenmerk auf dem Leerstandmanagement. Um Interessenten und Objekte zusammenzubringen, soll im Ortskern ein Musterhaus entstehen. Hier müsste die Gemeinde ein Haus erwerben und es entsprechend sanieren, um es als Vorbild präsentieren zu können. Im Handlungsfeld „Dorfgemeinschaft, Kommunikation“ hat zunächst das Projekt Spiel- und Begegnungsplatz in Ernsthausen Priorität, aber auch die Einrichtung einer Heimatstube in Möttau taucht auf der Liste der Projekte auf. Im Handlungsfeld „Verkehr und Mobilität“ stehen Ergänzungsangebote zum öffentlichen Personennahverkehr im Vordergrund, aber auch der Ausbau des Rad- und Wegenetzes, von dem Einheimische und Touristen gleichermaßen profitieren würden. Ein Aktionsbündnis Nahversorgung steht an erster Stelle des Handlungsfeldes „Infrastruktur, Wirtschaft und Versorgung“. Es handele sich um kein fertiges Maßnahmenpaket, betonte Wendt und machte deutlich, dass IKEK in den kommenden acht Jahren einem dynamischen Prozess unterliege. Insgesamt 1,5 Millionen Fördermittel stehen der Gemeinde für öffentliche Projekte zur Verfügung. Mit Hilfe eines Bewertungsbogens wird die Steuerungsgruppe, bestehend aus dem Bürgermeister, den IKEK-Ansprechpartnern der Gemeinde, dem Vertreter vom Amt für ländlichen Raum sowie Vertretern aus den Ortsteilen, die einzelnen Projekte beurteilen und der Gemeindevertretung Empfehlungen aussprechen. Die Umsetzung von ersten Projekten könne bereits in der zweiten Jahreshälfte beginnen, sagte Wendt.

Neben den öffentlichen Projekten werden im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms auch private Projekte gefördert. Mit insgesamt 68 Beratungen sei das Interesse bereits sehr groß gewesen, erklärte Wolfgang Kunz vom für die städtebauliche Beratung zuständigen Büro KuBuS Architektur und Stadtplanung. Für jeden Ortsteil ist das Fördergebiet festgelegt worden. Eingehend schilderte er, was bei der Umnutzung, Sanierung oder Erweiterung gefördert werden kann. Jeden dritten Mittwoch im Monat werden Beratungstermine für Bürger angeboten.

„Die Ortskernentwicklung hat in den nächsten Jahren oberste Priorität, hier zukunftsfähige Wohn- und Gewerbestrukturen zu schaffen ist die zentrale Aufgabe für die Zukunft Weilmünsters. Dabei sind alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die Eigentümer der Immobilien, gefragt. Die Ortskernentwicklung kann nur als große Gemeinschaftsaufgabe gelingen.

Wenn wir – Bürgerschaft, Unternehmen und Gemeinde - in partnerschaftlichem Miteinander unsere gemeinsame Verantwortung wahrnehmen und in der Lage sind, umfangreich zu investieren, kann dieser Förderzeitraum der Dorfentwicklung bis Ende 2023ein bedeutsamer Abschnitt für die Entwicklung der Gemeinde werden“, machte Bürgermeister Heep nochmals deutlich. Daher sei die Gemeinde aktuell dabei, über die Fördergebiete der Dorfentwicklung hinaus Förderprogramme für weitere Bereiche der Ortslagen anzustoßen um erforderliche Investitionen der Grundstückseigentümer zu unterstützen.

„Die Umgestaltung der Ortskerne ist der zentrale Aspekt für die zukünftige Attraktivität und Lebensqualität der Gemeinde“.