Rathaus und Politik der Gemeinde Weilmünster

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Möttau

Im Codex Eberhardi (Urkundenbuch des Klosters Fulda) ist eine Schenkungsurkunde aufgeführt, die zwischen 779 und 802 ausgestellt sein muss.

„Friederich schenkt dem heiligen Bonifatius (Kloster Fulda) einen Platz und Wald im Landgut Mitie (Möttau) mit allen dazu gehörenden Sachen"

Demnach ist die Ersterwähnung von Möttau zwischen frühestens 779, spätestens 802, anzusetzen.

Im Jahr 912 verpfändete Conrad I. den Hof Trebur und die Güter zu „Mittiu" an das Kloster Fulda zur lebenslänglichen Nutznießung seiner Mutter. 1337 gehört Möttau unter dem Namen Isenmitte zur Grafschaft Weilnau. Im Jahre 1326 verpfändet Graf Heinrich von Weilnau Möttau an den Probst Siegfried von Gemünden und dieser wiederum ein Jahr später an den Grafen Gerlach von Nassau. 1405 wird diese Pfandschaft endgültig durch Erbkauf von dem Grafen Philipp I. von Nassau-Saarbrücken abgelegt. Möttau hatte schon damals eine eigene Kapelle und gehörte zum Kirchspiel Altenkirchen, ab 1450 zum Kirchspiel und zur Grundherrschaft Weilmünster.

Bereits um 900 musste Möttau beträchtliche Abgaben von Eisen leisten und die Schlackenhalden geben heute noch Zeugnis einer alten Eisenverhüttung. Noch 1420 werden 2 Waldschmieden zu Möttau erwähnt. Im Jahre 1335 wurde vom Grafen Gerlach von Nassau als Grenzburg gegen die Grafen von Solms die Burg Grebenhausen (Wasserburg) errichtet, die später der zweiten Gemahlin des Grafen Gerlach - Irmgard von Isenburg - als Witwensitz diente und noch heute als Ruine vorhanden ist. Zu Grebenhausen gehörte ein großer Waldbesitz und der Mönchshof Hausen über der Solms. Einen Teil dieses Waldes schenkte 1355 Graf Johann der Gemeinde Weilmünster (Buhlenberg) der Rest blieb im Besitz der Herrschaft.

Seit 1761 hatte Möttau eine eigene Schule, die 1955 gegen den Willen der Bevölkerung aufgelöst wurde. Möttau liegt im Schnitt­punkt von zwei bedeutenden Straßen, den alten Heerstraßen "Frankfurter Straße" und "Hessenstraße". Möttau hatte deshalb im 30jährigen Krieg schwer zu leiden und wurde zum großen Teil zerstört. Auch General Blücher soll seinen Weg zum Rheinüber­gang bei Kaub über Möttau genommen haben.

Das Dorf liegt in waldreicher Gegend im Möttbach-(Iserbach-)Tale und war bis 1877 Sitz des Forstamtes. Durch das traditionelle Or­gelbauhandwerk wurde Möttau weit über die Grenzen der Region bekannt.

Schreibweise des Ortsnamens: 802: Mitie; 912: Mittiu, Mittaha, Mitte, Mettea, Mitie, Mitti; 1317: Isemitte; 1326: Isenmitte; 1338: Isenmütte; 1566: Midt; 1630: Miett; 1825: Möttau.

Haushaltungen: 1630: 12

Naherholungsgebiet am Möttauer Weiher.   Herbst am Möttauer Weiher   Herbst am Möttauer Weiher

Einwohnerzahl

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

1825 127 1939 142 2005 370
1845 172 1969 237 2010 365
1865 160 1987 278    
1886 144 1993 348    
1905 149 1996 370    
1925 149 2001 359    

Ehemalige Bürgermeister Möttau

Name

Vorname

von

bis

Hardt Johann Conrad 1867 1875
Hardt Johann Conrad 1876 1888
Hardt Christian 1889 1914
Köhler Heinrich 1915 1918
Müller Adolf 1918 1919
Hardt Heinrich 1919 1924
Knörr Christian 1924 1929
Köhler Heinrich sen. 1930 1943
Schmidt August 1943 1945
Schweitzer Heinrich 1945 1948
Köhler Heinrich sen. 1948 1970