Rathaus und Politik der Gemeinde Weilmünster

Ortsteile Marktflecken Weilmünster

Weilmünster

Der Marktflecken Weilmünster liegt in einem der schönsten Seitentäler der Lahn, in dem von Naturschönheiten reichen Weiltal. Er zählt als größte Siedlung des Weiltales zu den ältesten Orten Nassaus. Zwar wird er unter seinem heutigen Namen (Weilmonstre) urkundlich erst 1217 erwähnt, war aber damals schon ein ansehnliches Kirchdorf, das damals schon 300 Jahre bestanden hatte. Obwohl die Auffassungen über die Geschichte der Kirche auseinandergehen, wird sie von Sachverständigen als älteste Steinkirche des Kreises angesehen. Man nimmt an, dass das Kloster Fulda, dem 821 ein Hof in der Gemarkung Weilmünster geschenkt worden war, diese Kirche im Laufe des 9. Jahrhunderts erbaut hat. Die jetzige Kirche ist Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden und ihr viereckiger Turm, der anfänglich als Wehrturm diente, etwa um 1300. Weilmünster gehört zu den waldreichen Gemeinden Nassaus. 1355 schenkte Graf Johann von Nassau-Merenberg der Gemeinde den Buhlenberg, das große Waldgebiet östlich der Frankfurter Straße. Er schob dadurch Weilmünsters Gemarkungsgrenze von der alten Gau­grenze auf der Weil-Möttbachwasserscheide an die durch den Erwerb der Vogtei Hausen über die Solms durch Graf Gerlach von Nassau 1335 neu entstandene Landesgrenze in der Nähe des Solmsbaches vor. Eine Abrundung des Waldbesitzes erfolgte, als 1466 die Gemeinde von verschuldeten Adels­ge­schlech­tern in Weilmünster noch mehrere Walddistrikte im Quellgebiet des Möttbaches käuflich erwarb. Um dieses Waldgebiet führten die Bürger einen erbitterten Kampf mit ihrem Landesherrn, dem Grafen Albrecht von Nassau-Weilburg, von 1563 bis 1586. Schließlich wurde dieser Streit auf Wunsch Kaiser Rudolfs II. durch die Vermittlung der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main beigelegt. Aus den Jahren 1589 und 1615 stammen die beiden ältesten von Pfarrer Rauch, einem geborenen Weilburger, aufgestellten Bürgerlisten. Es gibt heute noch sieben Familien, die schon vor dem 30jährigen Krieg hier ansässig waren.

 

1589 hatte die Audenschmiede als erste Hütte im Weiltal einen Hochofen erhalten. 1615 hatte Oberamtmann Gottfried von Stein die "Neue Hütte" erbaut und dort eine Waffenschmiede und Ofenfabrik errichtet. 1652/54 eröffnete Philipp Sorge aus Kraftsolms die "Neue Hütte" und Hermann Kraft aus Siegen erneut die Audenschmiede.

Diese wirtschaftliche Blüte ermöglichte auch am 24. Dezember 1695 durch einen Freiheitsbrief des Grafen Johann Ernst von Nassau-Weilburg die Ablösung des Ortes von der Leibeigenschaft.

Wenn von nun an die industrielle Entwicklung im Weiltal auch rückläufig war, so blieb Weilmünster bis heute ein gern besuchter Marktort.

Der Bau der Weilstraße 1860, der Landesheil- und Pflegeanstalt 1897 und der Eisenbahnlinie Weilburg-Usingen 1908 brachten in der Neuzeit weitere Fortschritte. Wegen Unrentabilität wurden leider zwischenzeitlich die Eisenbahnlinie Weilburg-Usingen sowie die Zugverbindung von Weilmünster nach Laubuseschbach eingestellt.

Die Schreibweise des Ortsnamens näherte sich seit 1217 (Wilmunstre) immer mehr der heutigen Schreibweise an.

Alte Schule, Rathaus und Evangelische Kirche in Weilmünster   Blick vom Kirberg zur Katholischen Kirche über die Dächer Weilmünsters.   Das Bürgerhaus im Marktflecken Weilmünster.   Der Brunnen auf dem Marktplatz in der Herbstsonne.   Der Kreisel der Weilstraße - Drehpunkt für den Verkehr.   Blick vom Merzberg auf Weilmünster.   Das Feuerwerk über dem Kirberg zur 800-Jahrfeier 2017.   Der Rathausplatz zu Weihnachten schneebedeckt.   Blick auf das Klinikum Weilmünster, um 1990.   Die Weil fließt entlang des Marktplatzes.   Laubwälder rund um Weilmünster.   Weilmünster

Einwohnerzahl

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

Jahr

Einw.

1825 1119 1949 4440 2005 3554
1845 1410 1969 4158 2010 3380
1886 1380 1987 3311    
1905 2671 1993 3626    
1925 1793 1996 3377    
1939 3523 2001 3513    

Ehemalige Bürgermeister Weilmünster

Name  Vorname von  bis
 Eppstein  Johann Christian 1867 1875
Dienst Philipp Friedrich 1876 1880
Dienst Friedrich Ernst 1880 1891
Dienst Philipp Friedrich 1891 1896
Eppstein Philipp 1896 1900
Klein Philipp Heinrich 1900 1926
Müller August 1926 1933
Färber August 1993 1941
Weil Hermann 1941 1945
Weil Albert 1945 1945
Metzler Adolf 1945 1946
Weil Albert 1946 1948
Weinbrenner Friedrich 1948 1948
(1. Beigeordneter)
Benz Albert 1948 1951
Dr. Kottek   1951 1952
(1.Beigeordneter)
Benz Wilhelm 1952 1958
Windmeier Waldemar 1958 1988
Pfeiffer Klaus 1988 1994
Heep Manfred 1994 2018